Seit sehr langer Zeit geht es für uns mal wieder auf die Insel Rhodos. Nachdem wir im Jahr 2000 und auch 2002 bereits hier waren, freuen wir uns, dass wir nun wieder einmal hier sind. So starten wir mitten in der Nacht, um zum BER zu gelangen, von wo aus wir pünktlich mit easyJet nach Rhodos fliegen. Nach einer etwas nervigen Mietwagenübernahme am Flughafen, fahren wir direkt zu unserem Quartier in der Casa di Lusso in Kolymbia, wo wir bereits von Leonidas, unserem Vermieter, erwartet werden. In den 20 Jahren unserer Inselabstinenz hat sich hier viel verändert. Nur die markante Eukalytusallee gibt es nach wie vor. Nach einer kurzen Dusche starten wir gleich wieder, um ein paar Besorgungen zu machen, da wir auch hier Selbstversorger sind. Einen ersten Einkauf erledigen wir in einem Supermarkt bei Afandou und müssen schon feststellen, dass das Preisniveau hier um Einiges über dem heimatlichen Level liegt. Auch an der Tankstelle liegt der Liter Super aktuell bei 2,12€, was schon sportlich ist. Am späten Nachmittag zieht es uns dann natürlich zum Essen, wo wir in der nahen Taverna Tsambikos recht lecker essen und auch einen sehr herzlichen Service erlebt haben. Zurück in Kolymbia fahren wir nochmal hinunter zur Felsenbucht am Hafen von Kolymbia. Hier steht sehr fotogen die kleine Kapelle Agios Nicolaos. Auf der anderen Seite der Bucht laufen wir entlang der Felsküste zu einem kleinen versteckten Strand (...hier waren wir schon bei unserem letzten Besuch öfters), und springen nochmal schnell ins angenehm temperierte Mittelmeer. Leider ist es am Abend ziemlich windig, so dass wir zeitig unseren Terrassenplatz in der Casa die Lusso räumen müssen.
Moni Agios Nektarios - Eleousa - Moni Agios Nikolaos Fontoukli - Sálakos - Skala Kamirou - Castello Kritinia - Kopria Beach - Moni Armatos - Castello Monolithos - Kap Fourni - Siána - Laerma
Am Morgen starten wir gegen 08:30 Uhr in den Tag. Die Fahrt führt uns hinauf in die Berge, wo wir am Moni Agios Nektarios den ersten Fotostopp einlegen. Durch Kiefern und Pinienwald geht die Fahrt weiter durch die Bergwelt von Rhodos nach Eleousa. Hier und in der Umgebung finden wir noch viele Relikte der italienischen Besatzung, welche bis 1943 andauerte. Rhodos kam erst 1948 wieder zu Griechenland. So finden wir hier die alte Villa des italienischen Gouverneurs und unweit das alpenländisch anmutende Hotel Elafos. Dann erreichen kurze Zeit später das Moni Agios Nikolaos Fontoukli. In dieser alten Kirche aus dem 15. Jahrhundert sind noch uralte Ikonostasen zu sehen. Weiter geht die Fahrt nach Sálakos, wo wir eine Runde durch den Ort mit seiner lauschigen Plateia drehen. Dann fahren wir hinunter zur Westküste. Bei Skala Kamirou machen wir den nächsten kurzen Fotostopp, bevor wir hinauf zum Castello Kritinia fahren. Nach der Besichtigung der Burgruine geht es dann noch hinunter zum nahen Kopria Beach. Hier werden gerade die Sonnenschirme für die Saison präpariert und wir kommen gerade rechtzeitig, um die Bucht noch ohne dieser "Zierde" zu erleben. Zurück auf der Hauptstraße biegen wir abermals hinunter zur Küste ab. Unser nächstes Etappenziel ist das einsam gelegene Moni Armatos. Ein paar Fotos später geht die Fahrt weiter über Siána nach Monolithos, wo wir zum Castello Monolithos hinaufsteigen. Trotz der Vorsaison ist es hier nicht einsam aber das Castello liegt einfach zu schön, dass man einen Besuch auslassen könnte. Zurück am Auto fahren wir dann die Straße noch weiter zur Küste bis zum Kap Fourni hinunter. Dann geht es wieder hinauf und via Siána, wo wir an der markanten Dorfkirche einen weiteren kurzen Stopp einlegen, weiter nach Laerma. Hier machen wir in Ingos Taverna einen Stopp und genießen gute griechische Küche in herzlichen Ambiente. Via Lardos fahren wir dann zurück nach Kolymbia.
Wenn man auf Rhodos ist muss man natürlich auch die Inselhauptstadt besuchen. So machen wir uns früh auf den Weg, um die Hauptstadt zu erkunden. Am Hafen finden wir einen Parkplatz und schlendern in die Altstadt hinein. Im Gegensatz von anderen Kapitalen der Nachbarinseln, hat Rhodos-Stadt aufgrund der Geschichte, ein ganz anderes Aussehen. Die Johanniter haben das historische Stadtbild sehr geprägt. So finden wir hier nicht die typischen weißen Fassaden mit blauen Türen und Fenstern, sondern die mächtigen Mauern aus der Zeit der Johanniter. Der Weg führt uns über die Odos Ippoton, der Ritterstraße, hinauf zum Großmeisterpalast. Dieser ist nicht in allen Teilen originalgetreu, sondern wurde von den italienischen Besatzern Anfang des 20. Jahrhunderts "nachempfunden". Wir schlendern durch die engen Gassen und wir sind nicht allein unterwegs. Da jetzt eigentlich noch vorsaisonale Ruhe herrscht, wollen wir uns nicht vorstellen, was im Sommer hier abgeht. Auch wenn es jetzt schon recht voll ist, so genießen wir den Bummel durch die alten Gassen. An vielen Stellen ist es österlich geschmückt, denn heute ist hier Karfreitag, denn wir sind während des orthodoxen Osterfestes hier auf Rhodos. Im Nachmittag machen wir uns dann wieder auf den Rückweg. Bevor wir nach Kolymbia zurückfahren, machen wir noch einen Badestopp am Traganou Beach. Der war schon vor vielen Jahren einer unserer Lieblingsstrände hier auf der Insel und auch aktuell hat er einiges zu bieten. Glücklicherweise sind noch fast keine Sonnenschirme und Liegen am Strand platziert, so dass die Szenerie noch sehr angenehm ist. Zurück in unserem Quartier werfen wir heute den Grill an und natürlich gibt es Souvlaki und dazu einen leckeren Tzaziki.
Lindos - Agios Pavlos-Bucht - Moni Apostolos Fillipos - Moni Panagia Ipseni - Moni Thari - Asklipio - Kiotari - Tsambika Beach
Nach der Altstadt von Rhodos ist Lindos die zweite große Touristenattraktion auf Rhodos. Wir starten früh dorthin und sind vor 09:00 Uhr vor Ort. Schnell finden wir einen Parkplatz (...was in der Saison hier schon sehr anstrengend ist) und schlendern durch die pittoresken Gassen von Lindos. Am Morgen ist es noch recht ruhig hier, was sich aber im Verlauf des Tages schnell ändern wird. Natürlich steigen wir die Stufen hinauf zur Akropolis von Lindos. Schon beim Weg hinauf haben wir einen tollen Blick auf Lindos und die umliegenden Buchten an der Küste. Ohne Warteschlange erstehen wir unsere Tickets am Eingang zur Akropolis (12,-€ p.P.) und steigen über eine steile Steintreppe hinauf auf das Plateau. Hier wurden einige Säulen wieder restauriert und neben den antiken Dingen, ist vor allem die tolle Aussicht den besuch unbedingt wert. Dann geht es wieder hinunter zu den weißen Häusern von Lindos. Der kleine Ort besteht fast vollständig an Souvenirläden aller Art, Tavernen und Goldschmieden und all den Dingen, welche Touristen mögen. Man hat sich vollkommen dem Tourismus verkauft und dadurch geht leider viel von der Authentizität des Ortes verloren. Dann laufen wir noch hinunter zur Agios Pavlos-Bucht, welche traumhaft unterhalb der Akropolis liegt. Zurück am Auto fahren wir weiter Richtung Süden und wollen heute noch einige Klöster und Kirchen besuchen. Nach einem Zwischenstopp am Moni Apostolos Fillipos, erreichen wir kurze Zeit später das Kloster Panagia Ipseni. Seit unserem letzten Besuch wurde hier noch eine große Kirche neben dem Kloster erreichtet. Im Innenhof des alten Klosters steht noch eine sehr fotogene Kapelle. Via Lardos und Laerma fahren wir weiter zum nächsten Kloster - Moni Thari. Auch dieses alte Kloster ist sehr sehenswert. Ebenso genießen wir die Ruhe hier im Hinterland, da es an den Touristenhotspots schon ziemlich trubelig ist. Vom Kloster Thari fahren wir über enge Straßen weiter hinunter nach Asklipio. Auch hier drehen wir eine Runde durch das kleine Dorf und besichtigen die Kirche des Ortes. Direkt neben der Kirche mitten im Ortskern wurde gerade ein riesiger Holzhafen aufgeschichtet, welcher in der nach zum Ostersonntag (..den haben wir morgen nach dem orthodoxen Kalender) abgefackelt wird. Nachdem es im August 2023 hier großflächig gebrannt hat und auch die Narben über viele Kilometer nach wie vor sichtbar sind, ist es trotz aller Traditionen des Osterfeuers befremdlich, dass die Holzhaufen und damit die Feuer eine derartige Dimension haben. Von hier sind es nur ein paar Kilometer hinunter zur Küste bei Kiotari. Hier kehren wir erst einmal in die Taverna Il Porto ein, wo wir ausgesprochen lecker essen. Bevor wir zurück ins Quartier nach Kolymbia fahren, machen wir noch einen kurzen Badestopp am Tsambika Beach.
Panagia Tsambika - Moni Agios Paisios - Agathi Beach - Stegna Beach - Moni Tsambika - Moni Paramythia - Psinthos - Tsambika Beach
Gegen 08:30 Uhr Uhr starten wir in den heutigen Ostersonntag. Hier in Griechenland ist das der höchste Feiertag und das merkt man an der besonderen Atmosphäre. So fahren wir ein kurzes Stück zum Fuße der nahen Panagia Tsambika. Von hier geht es weiter zu Fuß über mehr als 300 teilweise lange und steile Treppen hinauf zur kleinen Panagia. Die hat man in den letzten Jahren leider etwas verbaut, so dass die kleine Kapelle nicht mehr so fotogen ist. Trotzdem hat man von hier oben einen genialen Blick hinunter nach Kolymbia und zur anderen Seite auf den Tsambika Beach und den benachbarten Stegna Beach. Nachdem wir die geniale Aussicht genossen haben, geht es auf steilem Weg wieder hinunter zum Parking an der Taverna Panorama, wo das Auto steht. Weiter geht die Fahrt in Richtung Süden. Einen kurzen Abstecher machen wir am Nonnenkloster Agios Paisios, bevor wir weiter zum nächsten Kloster Moni Kamirou fahren. Das können wir dann nicht wirklich erreichen, da die Straße weggespült wurde. Ein erstes Flussbett konnten wir noch durchfahren aber dann wurde die Piste so rustikal, dass wir besser umgedreht sind. Wir wenden uns dann wieder in Richtung Norden und unsere Klostertour geht weiter zum Moni Tsambika, wo wir einen Fotostopp einlegen. Weiter auf der Straße Nr. 95 geht es zum Moni Paramythia, welches neueren Datums aber ebenfalls sehr sehenswert ist. Dann fahren wir zu den nahen Epta Piges, wo wir aber schnell wieder umdrehen, da hier heute aufgrund des Osterfeiertages Ausnahmezustand ist. Über Archipoli fahren wir in die Inselmitte nach Psinthos. Hier suchen wir uns eine Taverne zum Mittagessen, was aber wegen des Feiertages schwierig ist. Dann haben wir Glück und finden an der Plateia von Psinthos einen Platz in einer Taverne. Hier sind wir inmitten von griechischen Familien die einzigen Touristen. Nach dem leckeren Essen fahren wir wieder hinunter zur Ostküste und genießen die warme Nachmittagssonne am Tsambika Strand.
Epta Piges - Archipoli - Eleousa - Apollona - Embonas - Moni Artamiti - Agios Isidoros - Istrios - Apolakkia - Moni Skiadi - Lachania - Kiotari
Auch am heutigen (orthodoxen) Ostermontag sind wir wieder sehr früh unterwegs und beginnen unsere Rundtour an den nahe gelegenen Epta Piges. Nachdem wir gestern hier wegen der Menschenmassen umgedreht sind, haben wir heute Morgen das Areal ganz für uns allein. Das Highlight hier ist die Durchquerung des Wassertunnels, was wir natürlich unternehmen. Dank der "Handytaschenlampe" können wir uns in dem stockdunklen Tunnel orientieren, bevor wir auf der anderen Seite an einem kleinen See wieder das Tageslicht erblicken. Zurück am Auto fahren wir weiter über Archipoli, Eleousa, Apollona und Embona durch die einsame Bergwelt der Insel. Die Landschaft wechselt ständig ihren Charakter und Rhodos zeigt sich von einer ganz anderen Seite, als man es in den Touristenhochburgen an der Ostseite sieht. Am Fuße des Attaviros (1.215m), was der höchste Berg der Insel ist, fahren wir hinüber zum Moni Artamidi. Auch dieses Kloster können wir besichtigen und natürlich sind auch viele Griechen aufgrund der Osterfeiertage hier vor Ort. Über Agios Isidoros und Istrios fahren wir weiter zum Moni Skiadi. Nachdem wir in den letzten Tagen viele Klöster und Kirchen besichtigt haben, zählt dieses sicherlich zu den Highlights aufgrund der sehr idyllischen Lage und der pittoresken Szenerie. Im Inselsüden geht die Fahrt weiter nach Lachania, einem kleinen Weiler mit einem idyllischen Dorfplatz mit Kirche und Taverne...einfach typisch Griechenland. Entlang der Ostküste fahren wir dann weiter ins nahe Kiotari, wo wir wie vorgestern in der Taverna "Il Porto" sehr lecker essen. Den Tag lassen wir dann wieder am Tsambika Beach ausklingen, wo wir nochmal ins ca. 20°C warme Mittelmeer springen.
Ladiko Beach - Plaka - Anthony Quinn Bucht - Kallithea Springs - Moni Filerimos - Soroni - Psinthos - Tsambika Beach
Heute ist leider schon unser letzter Tag hier auf Rhodos, welchen wir voll erleben können. Am Morgen fahren wir in Richtung Norden. Die ersten Stationen machen wir an den unmittelbar nebeneinander liegenden Bucht von Ladiko und Plaka. Diese könnten eigentlich recht schön sein, doch sie werden auf dem engen Raum von Liegen und Sonnenschirmen verunstaltet - einfach schade. Auch an der benachbarten Anthony Quinn-Bucht ist das leider nicht anders. Die Szenerie ist wirklich grandios aber die Idylle wird durch diesen unkontrollierten Raubbau an der Natur zerstört. Obwohl es seit diesem Jahr in Griechenland ein neues Gesetz gibt, dass maximal 30% der Fläche eines Strandes mit Liegen belegt werden dürfen, so hat sich das wohl nach Rhodos noch nicht herumgesprochen. Nach einigen Fotos fahren wir weiter durch Faliraki. Dieser Ort ist das Zentrum des Massentourismus auf Rhodos und den wollen wir, nach einem kurzen Abstecher zum Mandomata-Beach, schnell hinter uns lassen. Auf der Weiterfahrt von Faliraki nach Kallithea fahren wir wieder an endlosen Bettenburgen vorbei und wir wissen wieder, wie wir definitiv nicht Urlaub machen wollen. In Kallithea besuchen wir dann die dortigen Thermen bzw. Quellen. Nachdem wir unseren Eintritt (5,-€ p.P.) gelöhnt haben, bummeln wir durch das Areal. Bei unserem letzten Besuch vor 22 Jahren war hier alles noch eine Ruinenlandschaft und das hat man inzwischen wieder sehr schön saniert. Auch hier nimmt dann die Menge der Besucher deutlich zu und so machen wir uns auf den Weg hinauf zum Kloster Filerimos. Dort angekommen müssen wir feststellen, dass das Kloster heute (außerplanmäßig) geschlossen hat. Den Kreuzweg zum markanten riesigen Kreuz können wir trotzdem begehen und von dort einen tollen Ausblick auf die Nordwestküste der Insel genießen. Dann fahren wir hinunter in Richtung Flughafen und weiter nach Soroni. Der Ort hat leider nicht allzu viel zu bieten, so dass wir gleich weiter in die Inselmitte fahren. Über das Schmetterlingstal Petaloudes fahren wir hinauf nach Psinthos, wo wir in der Taverna Artemida sehr lecker essen. Danach geht es wieder zurück an die Ostseite, wo wir bis zum Abend am Tsambika Beach die Seele baumeln lassen und die tolle Lichtstimmung genießen.
Leider ist unser kurzer Aufenthalt auf Rhodos nun schon wieder vorbei. Schnell sind am Morgen die Koffer gepackt. Dann gibt es noch ein letztes schnelles Frühstück und dann fahren wir ca. 45 Minuten hinüber zum Flughafen. Nach etwas nerviger Mietwagenrückgabe startet unser easyJet-Flieger pünktlich zurück nach Berlin. Wie immer warten wir dort recht lange auf unsere Koffer - aber immerhin, sie sind angekommen. Dann geht es mit dem Auto zurück nach Hause.
Die Insel Rhodos hat uns nach der langen Abstinenz sehr gut gefallen. Allerdings muss man einschränkend sagen, hat sich in den Jahren unserer Abwesenheit hier vieles - und nicht alles zum Guten - verändert. Speziell in Faliraki aber auch Kallithea und an der Nordwestspitze der Insel ist der Massentourismus sehr präsent. In der Hauptsaison wird es auf der Insel sicher schwierig. Dafür bietet sie ein tolles Hinterland, wo man noch einsame Ecken findet - zumindest in der Nebensaison. Auch wenn Rhodos-Stadt und Lindos natürlich mehr als sehenswert sind und ein Besuch dort unbedingt zu einem Aufenthalt dazugehört, so sind dort sicher die Grenzen der Belastbarkeit längst erreicht. Leider ist das inzwischen an vielen Orten, nicht nur in Griechenland, so aber ... wir sind ja selbst Teil des "Problems". Mit der Wahl unseres individuellen Quartiers in Kolymbia haben wir eine gute Wahl getroffen und die griechische Gastfreundschaft erlebt man glücklicherweise noch an vielen Stellen.